Drei-Tugenden-Tempel in Rosbach v.d. Höhe nördlich von Frankfurt am Main ist ein Zweigkloster des chinesischen Klosters Long Quan in Peking. Er wird unterhalten von dem Verein für buddhistischen Kulturaustausch in Deutschland e.V.. Mit der „Kultivierung des Geistes“ als Schwerpunkt fördert das Kloster Methoden des chinesischen Buddhismus. Die Praxis besteht aa, Ethik, Konzentration und Weisheit zu kultivieren und Gier, Ärger und Unwissenheit zu transformieren. Der Tempel bietet kostenlose Kurse über die buddhistische Lehre (das Dharma), Meditation, Rezitationen und Zeremonien an.

Ursprünge
Im Zeitalter der Globalisierung findet ein Austausch zwischen verschiedenen Weltkulturen statt. Die Menschheit hat einerseits die Möglichkeit, die Früchte des wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs zu teilen, befindet sich andererseits aber auch in der Zwickmühle, in viele Probleme der Welt mit hineingezogen zu werden. In diesem Kontext ist die Förderung des Dialogs zwischen dem chinesischen Buddhismus und anderen Religionen und Kulturen in der Welt für das Wohlergehen der Menschen von großem Nutzen.
Es war der Herzenswunsch unseres Mutterklosters Long Quan in Peking, China, Nonnen zum Studium und zur Errichtung eines Tempels nach Deutschland zu entsenden, damit sie den Menschen hier den chinesischen Buddhismus näher bringen können. Wir hoffen, dass das Mitgefühl und die Weisheit Buddhas nicht nur denjenigen zu Gute kommen, die chinesisch verstehen, sondern dass insbesondere durch die Übersetzung der chinesischen buddhistischen Schriften ins Deutsche und Englische mehr Menschen in verschiedenen Regionen der Welt inneren Frieden und Erleuchtung erlangen können. Zu diesem Zweck wurde 2019 der Verein für die Förderung des buddhistischen Kulturaustausches in Deutschland offiziell gegründet .
Die Sangha (Gemeinschaft der Ordinierten)

Die Nonnen im Tempel leben nach den strengen buddhistischen Regeln des monastischen Systems. Sie besitzen beispielsweise kein privates kein Geld, keine privaten Handys, Computer usw., Die Spenden, die sie erhalten, gehen alle an die Gemeinschaft (Sangha). Diese klösterliche Gemeinschaft garantiert alle persönlichen Notwendigkeiten, und sorgt für körperliches und geistiges Wohl während des Studiums oder der Arbeit im Kloster. Dieses System gewährleistet eine reine Praxis der Nonnen.
Der Geist der klösterlichen Gemeinschaft sind die sogenannten „6 Harmonien“ in denen es um die Einheit des Verständnisses des Dharmas, das Einhalten einheitlicher Regeln und das Teilen der materiellen Mittel geht. Das ermöglicht ein Leben und Praxis in Harmonie. Mit den sechs Harmonien als Leitfaden rezitieren die Nonnen morgens und abends Sutren (Lehrreden Buddhas) und Mantren, meditieren, lernen, essen (vegetarisch) und arbeiten achtsam. Sie rezitieren regelmäßig ihre Gelübde und halten das traditionelle dreimonatige Sommerretreat ab. Sie studieren gemeinsam das Vinaya (die Ordensregeln), die Lehren des Mahayana-Buddhismus und das Abhidharma. In ihrer Alltagspraxis kultivieren sie Ethik, Konzentration und Weisheit und folgen dem Prinzip vom Hören der Lehre, Kontemplation und Umsetzung zum persönlichen Nutzen und dem Nutzen für andere Wesen.
Studien und Praxis der Laien

Der Buddhismus ist eine Schule für das Leben und kann in unserem Kloster systematisch gelernt werden. Laienbuddhisten können hier eine grundlegende Ausbildung in der Sichtweise des Mahayana-Buddhismus erhalten. Die zehn heilsamen Handlungen werden durch die Entwicklung von Bodhicitta (Aspiration zur Erleuchtung) kultiviert, mit dem Ziel, die vollkommene Erleuchtung eines Buddhas zu erreichen. Im Tempel gibt es auch die Möglichkeit, an einer Zeremonie der Übertragung der acht Laiengelübde auf Zeit teilzunehmen.
Bei der Vermittlung der Lehre wird viel Wert darauf gelegt, Theorie und Praxis zu verbinden. Die Kultivierung von guten Verdiensten und Weisheit wird gefördert und die Praktizierenden angeleitet, das Dharma in ihren eigenen Geist zu integrieren und ihr Leben in Übereinstimmung mit dem Dharma zu führen. Das beinhaltet, gute Eigenschaften zu kultivieren und schlechte Gewohnheiten zu korrigieren. Im Buddhismus werden die Dinge anders als in der Welt gehandhabt, die Motivation für alles Handeln entspringt dem Wunsch, seinen Geist zu reinigen, Mitgefühl für andere Wesen zu empfinden und weise zu handeln. Die aktive Mithilfe im Kloster ist dabei ein guter Weg, mit der Praxis des Dharma zu beginnen. Der Tempel bietet verschiedene Aktivitäten an, an denen sich die Praktizierenden beteiligen können, beispielsweise ehrenamtliche Mithilfe bei der Durchführung von Zeremonien, Übersetzungen in Englische und Deutsche, Mitarbeit im Büro oder in der Küche etc. Indem wir den Buddhismus unterstützen, können wir aktiv an uns selbst arbeiten, einen Beitrag zur Gesellschaft leisten und unserem Leben einen tieferen Sinn geben.